Warum die freie Wahl von Heizsystemen in Gefahr ist

Dass Neubauten immer weniger Wärmeenergie benötigen, ist allseits bekannt. Auch, dass Holzfeuerungen (insbesondere der Kachelofen) dadurch eine sehr interessante Alternative zu bekannten Heizsystemen (Wärmepumpe/Öl- oder Gasheizung etc.) geworden ist. Insbesondere dann, wenn der Kachelofen mit solarer Wärmegewinnung kombiniert wird. Nun aber droht den Hausbesitzern neues Ungemach – zwar noch nicht in der Schweiz, aber zumindest in Deutschland.

Verbote für Kachelofen, Wärmepumpe und Öl- oder Gasheizungen

Bereits in über 1.000 deutschen Städten und Gemeinden wurde die freie Wahl der Wärmeerzeugung für Bauherren und Hausbesitzer extrem eingeschränkt oder ist gar nicht mehr möglich. Tendenz steigend. Von den Kommunen wurden vornehmlich in Neubaugebieten aber auch bei Modernisierungsprojekten so genannte „Verbrennungsverbote“ für Heizungsanlagen verhängt und entsprechende „Anschlusszwänge“ an Nah- und Fernwärmenetze ausgesprochen.

Konkret heißt dies für Bauherren, Hausbesitzer und Bewohner, dass sie die eigene Heizungstechnik und die Energieträger (Öl, Gas, Strom, Holzpellets, Sonnenenergie) nicht mehr wählen dürfen, sondern in den meisten Fällen an langfristige Lieferverträge mit den Energieversorgern gebunden sind.

Die finanziellen Vorteile, die moderne Heizungstechniken sowie Kachelöfen durch Energieeinsparung und die Wertsteigerung der Gebäude heute bieten, entfallen. Stattdessen sind die Lieferpreise für Wärme auf lange Sicht vorgegeben und zudem müssen die hohen Investitionen der Kommunen bzw. der Kraftwerksbetreiber mitgetragen werden, was bereits in vielen Fällen zu intransparenten und vor allem zu erhöhten Kosten je Kilowattstunde führte.

Neben den kritisch zu betrachtenden Bezugskosten, verdienen teilweise auch die Kommunen kräftig mit. So fallen vielerorts Kosten für die Verlegung der Leitungen und die entsprechenden Anschlüsse an. Und falls Sie aufgrund von Sanierungsmaßnahmen Ihres Gebäudes die Heizlast senken konnten und dadurch schon einen geringeren Wärmebedarf haben, so kann das Umsteigen auf vermeintlich günstige Fernwärme schnell zur Enttäuschung werden.

Das Aus für ganze Branchen!

Wenn sich solche Verbote weiter durchsetzen, und die Heizsysteme nicht mehr frei gewählt werden können, sind Sie als Kunde durch mitunter höhere Kosten und den Verlust der Unabhängig betroffen. Viel schlimmer trifft es aber ganze Branchen, wie Ofenbau, Kaminbau, Wärmepumpen-Hersteller, Sanitärbetriebe etc., die in ihrer Grundlage existentiell bedroht sind. Zig tausende Arbeitsplätze würden entfallen. Einziger Profiteur sind die grossen Konzerne und teilweise die Kommunen, die den ganzen Kuchen untereinander aufteilen!

Was können wir tun?

  1. Lesen Sie die Seite der HKI aufmerksam durch (freie-waerme.de)
  2. Wenn Sie ähnliche Beobachtungen gemacht haben in der Schweiz, sind wir um eine Information dankbar (am besten direkt an den Verband feusuisse.ch)
  3. Pochen Sie auf Ihre Unabhängigkeit und machen Sie – im Falle von Abstimmungen zu diesem Thema – von Ihrer Stimme Gebrauch

Ihr Clemens Schuler
(Geschäftsführer Biofire Schweiz AG)

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